07.04.2021

Der Mars

 Neugierig sind wir schon. Neugierde kann ein starker Antrieb sein nachzufragen, zu forschen und auszuprobieren was möglich ist – auch die eigenen Grenzen zu testen.


Gestern, Landung von Wissenschaftsmaterial und -geräten auf dem Mars, um zu erforschen ob es dort Leben gibt oder gab. Respekt, die Landung auf dem erdähnlichen Planeten, eine technische  und wissenschaftliche Meisterleistung, hat geklappt.

Trotzdem bleiben für mich Fragen. Vor allem Fragen nach dem Sinn und Nutzen solcher Erforschungen. Neugierde in allen Ehren. Wissenschaftliche Herausforderung für wen, für was, mit welchem Wert? Ich kann es, ohne mit der Wimper zu zucken, als einen völlig sinnlosen Unfug abtun. Es macht keinen Sinn, Möglichkeiten zu suchen, zu erforschen, unter welchen Bedingungen Menschen in der Lage sein könnten, eines Tages auf dem unwirtlichen Mars zu leben. Die Begleitmusik für eine solche Mission, wird für unser Leben, das Zusammenleben hier auf Erden,  eher schrill und ungenießbar klingen.

Menschen, nach Gottes Ebenbild geschaffen, sind Erdlinge, für das Leben auf der Erde geschaffen. Was wollen wir also dort, wo Bedingungen für menschliches Leben nicht vorhanden sind? Da fällt mir ein sehr irdischer Spruch ein: „Wenn es dem Esel zu wohl ist, dann geht er aufs Eis“. Es ist sehr dünnes, zu dünnes Eis dort, für das Leben eines Menschen auf dem Mars.

Allein die Forschungsexpedition Mars der NASA wird auf rund 17 Milliarden Dollar geschätzt. Ich überlege, ob es nicht sinnvoller wäre, diese, horrende Summe und die dafür aufgewendete Intelligenz, für die Lösung unserer drängenden irdischen Probleme zu investieren. Mir fallen auf Anhieb der Hunger in der Welt oder unsere ökologischen und klimatischen Probleme ein, die unsere Erde zusehends zerstören.

Aber wir, Cool, wie wir sind,  pflegen den Menschheitstraum vom Leben auf dem Mars. Wir sind bereit dafür Leben einzusetzen, um in unwirtlichen und menschenfeindlichen Verhältnissen zu überleben. Wir geben für diese Utopie Unsummen an Vermögen und Ressourcen aus – und sind auf der anderen Seite bereit, auch dafür unsere wunderschöne Erde auszuplündern und zu zerstören. Es will mir nicht in meinen Kopf gehen.

Unser Schöpfer hat für uns, seine Menschen, einen wunderschönen Garten erschaffen, mit allem was der Mensch braucht um Leben zu können und glücklich zu sein. Er will, dass wir diese Schöpfung für uns nutzen und bewahren. Nutzen und nicht ausnutzen, durch anhäufen von Dingen wie Luxus, Wohnungen und Häuser mit denen wir persönliches Prestige wahren wollen; und dem ansammeln von gewaltigem Vermögen, das uns Macht und Einfluss ermöglicht. Wir brauchen solches bestimmt nicht zu einem sorgenfreien und glücklichen Leben.

Ich bin gewiss, dass wir auch den Mars nicht brauchen. Vielmehr erinnert mich das sehr an die biblische  Geschichte des Turmbaus zu Babel: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, dass wir uns einen Namen machen; denn wir werden nicht über die ganze Erde zerstreut, weil der Turm unser Mittelpunkt ist und uns zusammenhält“. (1. Mose 11,4) Wollen wir uns, mit unserem Mars-Projekt, auch einen solchen Namen machen? Gottes Antwort: Da fuhr der HERR hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, den die Menschenkinder bauten“. (1. Mose 11,5) Gott muss erst aus dem Himmel herabfahren um das „großartige Werk“  überhaupt zu sehen und zu besichtigen, auf was sich Menschen so viel einbilden und erhoffen, damit ihr Schicksal beeinflussen zu können und ohne Gott, durch einen Turm stark zu sein und Zusammenhalt zu haben. 

Jetzt, tausende Jahre Menschheitsgeschichte später, hat sich wohl im Wesen der Menschen nicht viel geändert. Man will sich einen Namen machen. Das kann man im Jahre 2021, indem man zum Mars fliegt. Man braucht Gott nicht mehr und auch nicht seine Erde. Sie dient lediglich als Ersatzteillager für den Aufbau einer neuen Wohnstätte des Menschen. 
 
Amerika, Europa, Russland, Japan und Arabische Emirate machen sich auf, um sich auf dem Mars einen Namen zu machen. Man ist wer, wenn man es schafft mit einem Satelliten den Erdnahen Planeten zu umkreisen oder gar einen Forschungssatelliten in einer Umlaufsbahn zu postieren. Und man ist die Nummer 1 unter den Völkern, wenn man, wie Amerika mit der Nasa, als erstes Land Forschungsgeräte auf dem Mars platziert. So entscheidet sich unter uns, wer der Größte unter den Nationen ist, wer etwas zu sagen hat, weil er das beste Know-how hat.

Sinnlos scheint mir das, denn mit dem uns gegebenen Know-how haben wir bisher unsere irdischen Probleme nicht nachhaltig gelöst, vielfacht gar nicht erst  eine Lösung versucht. Oder träumen wir in unseren heimlichsten Gedanken davon, eine unbewohnbar gewordene Erde, in, was weiß ich, so und so viel hunderten oder tausenden Jahren zu verlassen, um auf dem Mars, in einer von uns geschaffene Kolonie, bzw. einer besseren „Erde“ zu leben? 

Dann wären wir die Größten und könnten gottähnlich einen, nach menschlichen Maßstäben gestalteten, perfekten Planeten bevölkern. Mir graut vor so viel Hochmut und Selbstüberschätzung. Ich hoffe sehr, dass mir meine Fantasie bei diesen Gedanken durchgegangen ist.

In meinen Augen ist die gesamte Marserforschung völliger Unsinn, dem Größenwahn des Menschen und der Nationen dieser Erde geschuldet. Doch er, der im Himmel thront, lacht, der Herr verspottet sie.“ Psalm 2,4 

Die Rechnung für unseren Größenwahnsinn werden wir, unsere Kinder, Enkelkinder und deren Kindeskinder noch bezahlen, weil wir oft genug das bitter Notwendige: Stillung des Hungers auf unserer Erde, ihre gedankenlose, brutale Zerstörung  um schändlichen Gewinns willen, sowie die Lösung der ökologischen und klimatischen Probleme, wie auch die Verschmutzung der Meere, nicht mit aller unserer Kraft und der Einigkeit aller Völker und Nationen angegangen sind. 

Wir werden dafür bezahlen, dass dir die Erde oft rücksichtslos und aus Eigennutz benutzt und wenig bewahrt haben. Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. (1. Mose 2,15)

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