Nebenstehendes Foto habe ich gemacht, als ich das letzte Mal
mit meiner verstorbenen Frau in Südtirol im Urlaub war. Damals haben wir nicht
geahnt, dass wir nicht mehr gemeinsam in die geliebten Berge kommen würden.
Schon bald sollten die Kreuze der Krankheit, des Abschiednehmens und des Todes
in unser Leben treten.
Immer wieder begegnen uns Kreuze im Laufe unseres Lebens.
Nicht so malerisch schöne, wie auf unserem Foto. Es sind Kreuze, die uns
wehtun, die uns erschüttern und in Verzweiflung stürzen können. Kreuze, die uns
zweifeln lassen an der Liebe Gottes, wenn Elend, Not und Leid uns heimsucht.
Aber auch die Kreuze unseres Versagens und des Schuldigwerdens an anderen, auch
an Menschen die wir lieben.
Das Wegkreuz erinnert uns an Jesus. Wir sind mit unseren
Kreuzen, mit unseren Lasten nicht allein. Er kennt das Leid und das Kreuz, ist
an ihm einen schweren Tod gestorben. Unsere Schuld hat er mit an sein Kreuz
genommen, damit der Verkläger keine Rechte mehr an uns hat. Seine Liebe zu uns
hat ihn diesen Weg gehen lassen. Seine Liebe, die sich unser annimmt wenn
unsere Kreuze schwer auf uns lasten, einen Weg hat. Auch wenn es ein anderer
Weg sein kann als der, den wir uns erhoffen.
Das Leben geht weiter. Nach Karfreitag, dem Tag des Sterbens
Jesu, kommt Ostern, der Tag der Auferstehung, an dem Jesus den Tod besiegt hat.
An Ostern sehe ich auch heute noch Bilder die sich bei mir eingeprägt haben:
Singen, meiner im Koma liegenden Frau Osterlieder singen. Protestlieder gegen
den Tod. Lieder vom Sieg Jesu über die Macht des Todes. Ich weiß, dass sie bei
ihm ist. Dorthin wollte sie, zum auferstandenen Jesus, zu ihrem Herrn und
Heiland.