10.08.2010

Radio F: Suchen und finden

Heute für Radio F in Nürnberg für die Reihe Moment mal aufgenommen:

Seit ein paar Wochen bin ich immer wieder einmal mit meiner Frau unterwegs, um mit einem GPS-Gerät einen so genannten Gecaches zu suchen. Das sind kleine, sehr kleine, aber auch größere Dosen, die ein Logbuch, manchmal auch einen Tauschgegenstand, enthalten. Anschließend wird dieser gefundene Cach im Internet auf einer internen Seite mit einem freundlichen Kommentar geloggt, bzw. als gefunden eingetragen.

Das Suchen ist manchmal nicht einfach, denn der Fantasie ist keine Grenzen gesetzt den Cach, der nicht größer als ein Fingernagel sein kann, zu verstecken. Alle Geduld und Beharrlichkeit der Welt ist dann gefragt um nicht aufzugeben. Manchmal muss man sich auch zwei, dreimal aufmachen um zum Ziel zu kommen.

In unserem Glaubensleben ist es manchmal auch nicht leichter. „Suchet, so werdet ihr finden“, das sagt uns Jesus. Suchen heißt beharrlich sein, dabei bleiben, dran bleiben. Nicht darauf warten, dass das einem in den Schoß fällt. Gott suchen, seine Nähe, seine Liebe, seine Nachricht an mich. In Gottes Wort suchen wie er ist, was er über sich zu sagen hat, was er über mich spricht.

Ich wünsche, dass Sie erfolgreich suchen und diesen lebendigen Gott finden, der Ihren Hunger und Ihren Durst nach lebendigen Brot und lebendigen Wasser stillen will, damit Sie Frieden im Herzen finden.

Ihr Werner Otto Sirch, Diakon in Fürth-St. Paul

Radio F: Neinsagen

Heute für Radio F in Nürnberg für die Reihe Moment mal aufgenommen:

Bei unserer wöchentlichen Teambesprechnung kamen wir auf das Thema Nein-sagen. Wir mussten zugeben, dass es uns allen schwer fällt in bestimmten Situationen ein klares und unmissverständliches Nein auszusprechen. Wir drücken uns drum herum, fangen an rumzueiern, versuchen unser Nein abzumildern oder zu umschreiben.

Unsere Jugendreferentin erzählte, dass sie Jugendliche, die durch die Art ihrer Fragestellung kein Nein ermöglichen, oft fragt, ob sie in der Lage wären, auch ein Nein zu akzeptieren und damit die Türe zum Nein öffnet.

Ein konsequentes Nein könnte oft heilsam sein. Einfach nur ein Nein. Ich denke an die Kasse im Supermarkt, wo es manche Dramen zwischen Eltern und Kinder gibt, weil die Kleinen den Verlockungen der süßen Sachen nicht widerstehen können. Ein gutes Übungsfeld für die Eltern bei ihrem freundlichen Nein zu bleiben. Kinder müssen lernen Frustrationen auszuhalten, das sind wir ihrer Entwicklung und Reifung schuldig.

Wir müssen unseren Kindern aber auch lernen Nein zu sagen, zu Drogen, Alkohol, Zigaretten und sexuellen Verführungen. Sie müssen lernen ihr Nein zu verteidigen, auch wenn sie dadurch in ihrer Gruppe im Abseits stehen.

Uns Erwachsenen wünsche ich ein konsequentes Nein zu Rechtsradikalismus, Rassenwahn und so manchem was mit Lüge und Betrug teuer erkauft wird.

Ihr Werner Otto Sirch, Diakon in Fürth-St. Paul

Rdaio F: Dick, dumm, krank

Heute für Radio F in Nürnberg für die Reihe Moment mal aufgenommen:

Wie lange haben Sie gestern vor dem Fernseher gesessen? Wie lange wird es heute sein? Wie lange haben Ihre Kinder in die Röhre geguckt? Manche Eltern meinen, dass es die Intelligenz und das Wissen ihrer Kinder fördert, wenn diese vor dem Fernseher sitzen oder im Internet surfen.

Fernsehen macht Kinder dick, dumm und krank – so kann man es in den Medien hören oder lesen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder, die einen eigenen Fernseher im Zimmer haben, durch häufigeres und längeres Fernsehen schulische Schwächen und deutliche Beeinträchtigungen in ihrer Gesundheit entwickeln können. Je länger Kinder vor dem Fernseher sitzen, desto größer ist das Risiko für gesundheitliche Störungen.

Ich denke wir sind es unseren Kindern schuldig, dass sie sich bewegen, an die frische Luft kommen und ihre Entwicklung nicht durch Fernsehkonsum schädigen. Es ist nicht der Fernseher, der unsere Kinder glücklich macht, auch nicht das Surfen im Internet, das ihnen die große weite Welt eröffnen soll. Unsere Kinder benötigen die Liebe ihrer Eltern und heile soziale Beziehungen in denen sie sich geborgen fühlen können. Wir Erwachsene sind dabei herausgefordert, weil wir Vorbild unserer Kinder sind. Sie übernehmen unsere Verhaltensweisen - kritiklos auch unsere schlechten. Das kann auch Fernsehkonsum sein, statt Zuwendung, Spiel und Bewegung.

Ihr Diakon Werner Otto Sirch aus Fürth, St. Paul

Radio F: Geocacher

Heute für Radio F in Nürnberg für die Reihe Moment mal aufgenommen:

Vor einigen Monaten bekam ich einen aufgeregten Anruf, auch weitere Anwohner meldeten sich, es würden zwei Männer um unsere Kirche schleichen, hinter die Büsche, vorne herum – immer rum um die Kirche. Ihr Verhalten kam den Anrufern komisch vor. Sie hatten den Eindruck, als hätten diese Leute nichts Gutes vor. Ich war ebenso ratlos, konnte mir daraus keinen Reim machen.

Zu unserer Hochzeit bekam meine Frau ein GPS-Gerät geschenkt, mit der herzlichen Einladung ihren Ehemann damit doch aus dem Haus und an die frische Luft zu locken. Geocaching nennt sich das. Eine moderne Schnitzeljagd, bei welcher man mit dem GPS-Gerät versteckte Caches aufspürt, sich in das darin enthaltene Logbuch einträgt und das ganze im Internet logt.

Solche Caches werden meist bei interessanten Bauwerken oder in besonders schöne Gegenden gelegt, um Geocacher anzulocken. Die zwei Männer, die um unsere Kirche schlichen, waren solche Geocacher, die gar nicht gerne beobachtet werden wollen, damit nicht fremde, so genannte Muggels, den Cach finden, mitnehmen oder zerstören.

Ich freue mich, dass bei unserer Kirche solch ein Cach liegt, der andere anlockt, die dann unsere schöne Kirche sehen, vielleicht auch reingehen um ein Gebet zu sprechen.

Ihr Diakon Werner Otto Sirch aus Fürth-St. Paul.

Radio F: Falsche Entscheidung

Heute für Radio F in Nürnberg für die Reihe Moment mal aufgenommen:

Bilder von gestern tun sich auf: Loveparde 2010. Menschen auf engstem Raum, Kopf an Kopf, Minuten vor der Massenpanik. 21 Menschen verlieren ihr kostbares Leben und hunderte werden verletzt. Stundenlang ging es vorher weder vorwärts noch zurück, der Platz wurde immer enger. Allein vom Ansehen der Bilder beschleicht mich ein Gefühl der Enge und mir wird bange. Mancher, der in der Menschenmenge im Tunnel steckte, wird geahnt haben, dass er eine falsche Entscheidung getroffen hat, als er hierher kam. Heute wissen wir, dass es falsche Entscheidungen auch bei den Verantwortlichen gab, aus welchen Gründen auch immer.

Nicht nur bei solchen Massenveranstaltungen können falsche Entscheidungen Tod und Verletzungen bringen. Jede Autofahrt bringt uns in solche Gefahr. Lebensrisiko, könnten wir dazu sagen. Oft ahnen wir oft nicht, wie weitreichend unsere Entscheidungen sein können, die wir treffen und welche Folgen sie für uns und andere haben können.

Ich kenne Christen, die vor Entscheidungen ihre Hände falten und Gott um Weisheit bitten, damit sie das Richtige und das Nötige tun. Andere beten, um Gottes Schutz, bevor sie mit dem Auto losfahren. Ich weiß, dass wir trotzdem falsche Entscheidungen treffen, uns falsch verhalten und in Gefahr geraten können, denn Menschen machen Fehler. Betenden Menschen wissen aber um ihre Verantwortung vor Gott und gegenüber anderen und werden so ihre Entscheidungen treffen.

Ihr Werner Otto Sirch, Diakon in Fürth-St. Paul