Otto Funcke erzählt in seinen Lebenserinnerungen, dass er, als er zehn Jahren alt war, wegen einer schweren Krankheit nicht zur Schule gehen durfte. Er wäre so gerne mit den anderen Kindern gegangen. So beneidete er alle anderen Kinder, wenn sie morgens mit ihren Schultaschen vorüber kamen. Die Kinder beneideten ihn, dass er nicht in die Schule musste, sondern zu Hause bleiben durfte.
Wir erleben es auch an uns: Was wir nicht haben können das zieht uns an. Es scheint besonders verlockend. Der Eine sehnt sich nach einer Partnerschaft und der Andere neidet die Freiheit des Ledigen. Wie gerne möchte er aus der Ehe heraus.
Irgendwie hat uns die Unzufriedenheit immer im Griff. Wir sehen gebannt auf das was uns fehlt, maulen und nörgeln, jammern und neiden.
Vor lauter Unzufriedenheit vergessen wir, auf das voller Dankbarkeit zu sehen, was wir haben. Dabei sind wir reich beschenkt - trotz allem was uns zu fehlen scheint. Vielleicht sollten wir es wagen, eine andere Blickrichtung einzuschlagen. Ich glaube nicht, dass die Unzufriedenheit unser Leben zum Guten hin verändert, sondern die Dankbarkeit, die unser Herz mit Freude und Frieden füllen kann. Als Christen haben wir allen Grund zur Dankbarkeit, denn unser Leben ist immer in einem guten Plan Gottes geborgen – auch wenn es manchmal ganz anders aussehen mag und wir nicht verstehen, was gerade in unserem Leben vorsich geht.
31.07.2008
Radio F - Die Macht des Fehlenden
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