13.10.2007

Radioandacht: Im Wartezimmer beim Zahnarzt

Ich sitze im Wartezimmer bei meinem Zahnarzt. Ohne Zweifel, es gibt Orte, an denen ich lieber bin. Ich möchte gerne ausweichen, mich verdrücken. Aber ich habe keine Möglichkeit, keine Wahl, denn die Zahnschmerzen sind unangenehm und belasten mich. Mit grummeln im Bauch und einem unangenehmen Gefühl der Spannung warte ich auf das, was auf mich zukommt.

Wir kennen das alle, unabänderliche Dinge, die unangenehm sind, die uns Angst machen und durchgestanden werden müssen.

Ich denke da jetzt nicht an einen Arzt- oder Zahnarztbesuch – oder an eine unangenehme Untersuchung oder Behandlung. Meine Gedanken sind bei einem unangenehmen Gespräch, bei einer schlechten Nachricht. Wenn wir oder andere tief betroffen und getroffen sind. Wenn wir Dinge ansprechen müssen, die Widerstand auslösen oder den anderen ins Mark treffen. Ich möchte nicht kalt sein, ohne Interesse an meinem Gegenüber. Sondern ich versuche ihn sehen als einen Menschen, der verletzbar ist, voller Gefühle.

Viele Christen falten in solch einer Situation die Hände und bitten Gott, in ihrer Angst, in ihren Worten und in dem Unangenehmen zu sein. Andere versuchen Gottes Wort zu vertrauen: Ich bin bei dir, in allem was du tust.

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