21.01.2008

Radio F: Moment mal - Soziale Kompetenz

Vor ein paar Tagen konnte ich im Wartebereich bei meinem Hals-Nasen-Ohrenarzt eine Mutter mit ihren drei Kindern beobachten. Die Älteste etwa 8-9 Jahre alt und zwei jüngere, noch nicht im schulpflichtigen Alter. Die Mutter war, nachdem sie mit ihren Kindern beim Arzt im Sprechzimmer war, noch an der Anmeldung um etwas zu erledigen. Inzwischen holte die Älteste für sich und ihre kleinen Geschwister die Mäntel, die an der Gaderobe hingen und zog sie ihnen mit ein paar freundlichen Worten an. Das lief alles wie selbstverständlich ab. Dann setzten sich die drei in die Kinderecke und malten, bis die Mutter kam.

Ich sog dieses Familien-Bild förmlich in mich ein. Hier erlebte ich etwas, was man heute nicht mehr so oft sieht. Ich erlebte soziale Kompetenz. Verantwortung für sich selbst und Schwächere. Nicht umsonst wird soziale Kompetenz heute immer stärker eingefordert. Denn der um sich greifende Egoismus unter uns, die Ellenbogenmentalität, die nur die eigenen Bedürfnisse sieht, haben uns nicht weitergebracht. Es scheint langsam wieder in unser Bewusstsein zu dringen: Wenn Zusammenleben funktionieren soll, dann nur so, dass die Starken für die Schwachen da sind. Das gilt für Kinder und Jugendliche, aber auch für uns Erwachsene und für die, die in unserem Staat und in der Wirtschaft an der Spitze stehen.

Jesus sagt: Was ihr einem, dieser meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Das gilt für das Gute, aber auch für das Böse, und auch für das was wir unterlassen haben.

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