Aufwachsende Kinder können uns mit der Frage nach dem „Warum“ Löcher in den Bauch fragen. Ich kenne das von meiner fünfjährigen Enkelin Sabine: Warum wird es am Abend dunkel? Warum haben Mädchen keinen Penis? Warum ist die Milch weiß? Warum musst du heute wieder nach Hause fahren und kannst nicht hier übernachten? Warum … warum … warum. Manchmal können uns die Kleinen mit dem ewigen Warum so richtig an unsere Grenzen bringen – besonders am Abend, wenn wir müde und abgespannt sind und sie fragen: Warum muss ich jetzt schlafen gehen?
Ich denke wir Erwachsene sind auch nicht viel besser. Uns bewegt auch so manches, auf das wir brennend Antworten möchten: Nach einem schweren Unfall, oder wenn jemand schwer krank wird oder überraschend stirbt. Dann sind sie da, die Fragen nach dem Warum. Schicksalsschläge fordern Antworten. Antworten, die es leider oft nicht gibt. Und doch haben wir den Eindruck, als könnten wir das Unverstehbare erst dann annehmen, wenn die Frage nach dem Warum geklärt ist. Die Warum-Frage scheint eine Frage nach der Gerechtigkeit zu sein. Manchmal auch nach der Gerechtigkeit Gottes.
Auch in der Bibel finde die Frage nach dem Warum. - In den Psalmen kann ich lesen: Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich so traurig gehen? - Auch Jesus stellt am Kreuz die Frage nach dem Warum: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Es gibt oft keine Antwort auf unser Warum. Aber das Warum kann uns hinführen zum Vertrauen, dass denen, die Gott lieben alle Dinge zum Besten dienen müssen.
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